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Cetosi (sg. Cetok [ke-TOKK], pl. Cetosi [ke-TOH-si]) sind 2,50m bis zu 3,5m große, vierarmige Humanoide mit fein geschuppter, blauer bis grüner Haut, die mit goldenen bis kupfernen Mustern durchsetzt sein kann.
Trotz ihres einschüchternden Körperbaus sind Cetosi das einzige Volk, das natürlicherweise Pflanzenfresser ist (statt z.B. aus persönlichen oder aus kulturellen Gründen wie die Taipuisa) und sich vor allem von Salat, Grünalgen, Unmengen von Minze und den Blättern eukalyptusähnlicher Büsche ernährt: Ein erwachsener Cetosi nimmt über den Tag verteilt gute 4kg Grünfutter zu sich, die bei allen Tätigkeiten nebenher aus dem „Fita“ genannten Essensbeutel in den Mund wandern. „Ein Cetosi ohne Hunger“ ist daher auch eine sprichwörtliche Wendung für ein unglaubwürdiges oder unmögliches Ereignis.
Cetosi können sehr gut schwimmen und lange die Luft anhalten, müssen aber nicht fürchten, an Land auszutrocknen. Eine weitere Besonderheit der Cetosi ist, dass sie ihre Augen unabhängig bewegen können, um mit ihrem zusätzlichen Armpaar zwei Tätigkeiten gleichzeitig verrichten zu können.
Wie viele große Pflanzenfresser sind die Cetosi in der Regel eher friedfertige Geschöpfe, die es selten eilig haben– im Kampf und wenn es ihnen wichtig ist, können sie aber extrem schnell und wild werden, bis hin zu Berserker-Ausbrüchen. Mit diesem wilden Aspekt ihrer Art kommen die Cetosi im Allgemeinen nur schwer zurecht, weil es ihrem Selbstverständnis eines zivilisierten Volkes widerspricht. Nach Berserker-Ausbrüchen (Akash’tugh: „auf das Monster in der Tiefe hören“) stehen sie manchmal unter Schock und sind minutenlang zu nichts zu gebrauchen. Ihre Behäbigkeit und ihr wildes Erbe sollten aber nicht mit Dummheit gleichgesetzt werden (auch wenn viele das tun). „Den Cetok ärgern“ heißt, ein Wagnis eingehen, eine Unternehmung mit ungewissem Ausgang beginnen.
In der Oljipuni-Gesellschaft werden Cetosi, deren Pranken sich nicht so sehr für feine Arbeiten eignen wie die Hände der zierlichen Arrodo, oftmals mit groben Arbeiten betraut: Sie sind Flößer und Steinmetze, Bauarbeiter, Grobschmiede, Türsteher, Soldaten und Bauern. Es finden sich aber auch genug Cetosi-Gelehrte in den Akademien wieder, wo sie voller Stolz Talar und Gelehrtenhut tragen.
Wenn Cetosi Sklaven halten, behandeln sie sie meist deutlich besser als Imisén- oder Ologapuisa-Herren, haben aber keine generellen Bedenken gegen untergebene Bedienstete. Ansonsten sind sie weitgehend in die Oljipuni-Gesellschaft integriert, die verbliebenen Cetosi-Bräuche sind in Ketotuke beschrieben.
Stimmen aus den Völkern – Cetosi über...
- Imisén
- „Die Imisén? Flinke Leute, immer geschäftig, dauernd was am Machen. Oder am Planen, wenn sie nix machen. Aber freundlich zu uns. Nicht zu den Arrodo, die mögen sich nicht, aber zu uns. Ich glaube, ohne die Imisén und ihre gute Planung gäb’s nicht so viele Plantagen, und dann gäb’s nicht so viel Hannawa-Sträucher und dann gäb‘s nicht so viele Cetosi, sagt mein Herr. Ich mag die viele Gesellschaft. Also nutzt unsere Arbeit beiden Völkern. Find‘ ich gut.“
- Arrodo
- „Diese scharfen Zähne und Klauen machen mich nervös. Auch wenn die meisten sehr gesellig sind, und einem ab und zu sogar einen ausgeben, gucken sie einen manchmal auch an, als wäre man etwas zu essen. Das ist gruselig, vor allem, weil sie immer sehr viele sind und weit springen können. Und kampflustig sind sie auch, noch mehr als die Imisén, aber zum Glück kämpfen sie mehr untereinander als gegen die anderen Völker. Weiß nicht, wie die Imisén ruhig schlafen können, wenn sie Arrodo bei sich im Haus haben. Ich würd‘ immer die Schlafzimmertür absperren.“
- Cetosi
- „Wir haben eine alte und ehrwürdige Geschichte und wir sind einzigartig: Jedes andere Volk hat sich im Laufe seiner Geschichte von Fleisch ernährt. Wir aber sind rein geblieben, unsere Seelen sind nicht von Blut befleckt, wenn wir dereinst vor die Götter treten. Es ist bedauerlich, dass wir weniger Kinder bekommen als Arrodo und Imisén, aber jeder Cetok, der aufwächst, ist größer und stärker als sie, er lebt länger und er lernt in seinem Leben viel mehr. Nicht umsonst sind alle Völker außer den langlebigen Taipuisa-Weisen neidisch auf die Kunstwerke, die unsere Meister schaffen, ob es nun um Werkzeuge, Bauten, Schwerter oder die schönen Künste geht.“
- Taipuisa
- „Die hier bei uns wohnen, heißen Ologapuisa. Macht aber nix. Sehr nette und fried-liebende Leute, die mag ich. Und gut riechen tun sie auch noch, viel besser als die Imisén oder die stinkigen Arrodo. Ich weiß nicht warum, aber ich hab‘ den Eindruck, die Ologapuisa schämen sich für irgendwas, wenn sie einem ihrer reisenden Weisen aus der Wildnis begegnen. Jetzt fällt mir auch wieder ein, dass sie die tatsächlich Taipuisa nennen, da hast Du recht. Ist so eine Art Ehrenbezeugung, glaube ich. Wie bei Eltern. Eltern schelten einen ja auch immer, wenn man was nicht richtig gemacht hat.“
- Sklaverei
- „Leibeigenschaft, wie hier draußen, das ist schon in Ordnung: Wenn einem Land gehört, und man stellt Leute ein, die das beackern, dann wär’s ja doof, wenn die einfach mitten in der Saison gehen könnten, da geht ja die ganze Ernte kaputt. Also gibt es langfristige Verträge, in denen steht, dass wir nicht einfach so gehen können und dass ein Teil von dem, was wir ernten, uns gehört – und ein Teil eben den Herren, denen das Land ist. Und dafür kriegen wir den hübschen Hof und die Herrin schickt den Heiler, wenn’s einem von uns nicht so gut geht und die Alten dürfen auf dem Hof wohnen bleiben, auch wenn sie nich‘ mehr arbeiten können. Hab gehört, in den Städten, da hätten sie Ma-nu-fak-turen, das sind wie große Werkstätten, und weil sie da alle Hand in Hand zusammen arbeiten, geht das auch nicht, dass einer auf einmal fehlt. Ich glaub, das ist so ähnlich wie mit uns Leibeigenen hier auf dem Hof, nur heißen die eben Sklaven.“