Usvakynsi

Genien

Usvakynsi oder Nebelklaue ist der Genius aller Rauchparder aller in verschiedenen Kulturen als “rauchparderisch” betrachteten Eigenschaften: Leises, unauffälliges bis sanftes, dann wieder listiges und heimtückisch-mörderisches Verhalten und ein Blick für die unsichtbaren, verborgenen Dinge. Als ein magisches Wesen, das sich teils in der stofflichen und teils in der nichtstofflichen Welt bewegt, gilt er zuweilen auch als Trickster, also als listenreicher Grenzgänger, der gerne die Regeln beugt und den Mächtigen ihre Grenzen aufzeigt.

Usvakynsi kann am ehesten dort gefunden oder herbeigerufen werden, wo sich natürlicherweise Nebel bildet, und überall dort, wo Schnee und Eis liegen. Sie zeigt sich in der stofflichen Welt als ein nicht greifbares Gefühl der Bedrohung, als schemenhafter Nebel in grob erkennbarer Raubkatzenform oder als Tatzenabdruck oder Kratzspur, deren strenger Geruch Gefühle und Stimmungen hervorruft - in seltenen Fällen aber auch als eine sehnige Kriegerin in einer graugefleckten Fellrüstung, die mit Beil, Speer und Bolas bewaffnet ist. In der Geisterwelt erscheint Nebelklaue je nach Stimmung als ein körperloses Schnurren oder als eine große, verdichtete Ansammlung wütender Rauchparder in Rauchgestalt - also wie ein nebliger Sturm aus um sich schlagenden Klauen und fauchend schnappenden Reißzähnen.

Einer ihrer untergebenen Landesgeister ist Usvatassu (“Nebelpfote”), der im Gruavalbecken als Archetyp der dortigen Rauchparder verehrt wird.

Opfergaben: Zu Ehren von Usvakynsi lässt man Tiere und machmal Puhujani durch vier parallele Schnitte - wie die vier Spuren eines Prankenhiebs - zum Bluten bringen (nicht notwendigerweise töten). Auch Räucherungen mit echtem Holz oder bestimmten Gräsern sind ihr gefällig, dem im Rauch kann sie sich einfach zeigen. Wenn in der Räuchermischung halluzinogene Kräuter enthalten sind, die einem Schamanen den Blick in die jenseitige Welt erleichtern, entspricht das ihrem Wesen als Beschreiterin der physischen und metaphysischen Welt. Bei großen und wichtigen Riten kann es durch ausgreifenden Drogenkonsum und Tänze bis zur Erschöpfung auch zu Todesfällen kommen, diese zeugen aber lediglich von der Schwäche des Verstorbenen.
Sie ist auch bekannt dafür, ihren Dienern zu befehlen, Verborgenes zu entdecken (für die Welt sichtbar zu machen - nicht notwenigerweise in Besitz zu nehmen) oder Bekanntes und Offenbares zu verbergen. Dies erstreckt sich vor allem auf Lebewesen, seltener auf Objekte und nur in Ausnahmefällen auf Wissen.

Wunder: Sie gewährt den Blick auf das Verborgene, kann selbst Personen und Wesen verbergen, gibt Jagdgeschick und hilft dabei, die Grenze der physischen und metaphysischen Welt zu durchschreiten - oder den Übergang zu versperren.

Zuletzt geändert am 28.12.2017 16:28 Uhr