Arrodo

Obwohl Arrodo (sg. und pl.) bevölkerungsmäßig die stärkste Volksgruppe sind, sind sie doch wegen ihrer vergleichsweise geringen Größe und dem manchmal tierhaft oder kindlich-spielerisch wirkenden Gebaren in der Gesellschaft nicht gut angesehen und gelten wahlweise als "wilde" und "unberechenbare" Räuber (vor allem Belluino) oder als "faule" Taugenichtse (vor allem Cicuro) – was viele Imisén, Cetosi und Taipuisa nicht davon abhält, bevorzugt Arrodo als Sklaven zu halten und für niedere Arbeiten einzusetzen: In vielen Gebieten sind sie Bürger zweiter Klasse.

Die 100-130m kleinen, zierlichen Arrodo sind humanoid, verfügen jedoch als reine Fleischfresser über kurze, scharfe Klauen und Zähne – ein nicht geringer Teil ihres Rufs als "halbe Tiere" rührt von der Angewohnheit her, Fleisch am liebsten roh oder höchstens blutig angegrillt zu essen.

Ihre dreieckig-kantigen Gesichter mit den platten Nasen und der gespaltenen Oberlippe werden von einer oft rot-braunen bis schwarzen Haarmähne umgeben, und sie haben einen langen, dünn behaarten Schwanz, der in einem Fellpuschel endet. Mit diesem können sie zwar nicht greifen und er ist nicht stark genug für effektive Angriffe, aber er hilft ihnen, auf unsicherem Terrain und bei ihren weiten Sprüngen die Balance zu halten und kann Gegner ablenken.

Arrodo haben eine ausgezeichnete Nachtsicht, sind allerdings Farbenblind. Ihrer hohen Geburtenrate – eine Arrodo kann einmal im Jahr 4-8 Junge werfen – steht eine hohe Sterblichkeitsrate gegenüber, die den oftmals fatalen Lebensbedingungen geschuldet ist. In Gefangenschaft lebende männliche Arrodo werden wegen der Geburtenrate oft von ihren Besitzern kastriert.

Arrodo Template: Size Modifier -2 [0], ST-1 [-10], Striking ST (Biting Only -60%) +3 [6], Teeth (Sharp Teeth) [1], Claws (Sharp Claws) [5], Striker (Long +100%, Clumsy (-2) -40%, Weak -50%) [6], Extra Move 2 [10], Super Climbing 2 [6], Super Jump 1 [10], Catfall [10], Night Vision 6 [6], Colorblindness [-10], Restricted Diet (Carnivore, Substitution -50%) [-5], Social Stigma (Minority Group) [-10].

Stimmen aus den Völkern – Arrodo über...

Imisén
„Die großen Raubtiere behandeln uns wie totes Fleisch und regen sich über unsere Sitten auf – wir würden mit anderen Völkern nie so umgehen. Fressen und gefressen werden, meine Fresse, die haben’s viel mehr raus als wir. Aber was will man machen: Wenn Du nicht spurst, landest Du in der Gosse, und das ist schlimmer, als bei Großvater in den Wäldern zu hausen. Bei ordentlichen Herren kannst Du was lernen und Dir genug zusammensparen, um Dich irgendwann freizukaufen, und dann machst Du Dein eigenes Ding. Deinen eigenen Laden und Deine Bediensteten, die Du ein wenig rumschubsen kannst.“
Arrodo
„Wir sind die einzigen, die was von Familie verstehen. Dieses Vater-Mutter-Kind-Ding der Cetosi und Imisén oder gar das Abgeben der Kinder an eine Amme, also eine Fremde? Undenkbar! Bei uns werden alle Kinder des Clans gemeinsam von allen aufgezogen. Wir können uns aufeinander immer verlassen. Tritt einen Arrodo, und 50 Arrodo treten zurück, das kann ich Dir sagen! Was macht’s schon, wenn wir ab und zu ein wenig raufen, um rauszufinden, wer der Chef vom Haufen ist? Diese Politik der Imisén mit dem ganzen Hintenrum? Viel zu kompliziert: Auf’s Maul, dann einen auf den neuen Chef trinken und gemeinsam drüber lachen: Ist doch eh immer der eigene Bruder!“
Cetosi
„Wie kann man mit ein paar Blumen nur so groß werden? Unsere Vorfahren hätten sich mit Freuden mit denen gerauft und tagelang Siegeslieder gesungen, wenn sie einen erwischt hätten. Und heute? Arbeiten wir Seite an Seite in derselben Manufaktur und hören beide auf das, was die Imisén uns sagen. Keine Ahnung, wie so ein wandelndes Bollwerk sich überhaupt von wem was sagen lässt. Die großen Stillen sind ein echtes Rätsel.“
Taipuisa
„Ha! Hast wohl gedacht, ich kenn die nicht? Aber ich weiß es: Die Taipuisa sind so ne Ologapuisa-Sekte, die irgendwo abgeschieden lebt, massig Kräuter raucht und deswegen unsterblich ist. Unsterblich, Mann! Hat mir der Bruder vom Arbeitskollegen meines Cousins gesagt, der hat einen gekannt, der mal 'nem echten Taipuisa begegnet ist. Manchmal schleichen die sich nämlich aus ihren Tälern hierher, um unseren feinen Ologapuisa-Herren das Heil zu verkünden und Wunderkuren anzudrehen. Dabei läuft es für die doch echt gut, die haben nämlich Beziehungen.“
Sklaverei
„Die Belluino sagen, Freiheit und Unabhängigkeit seien das höchste Gut, und sie würden lieber sterben als sich gefangen nehmen zu lassen. Die haben ja auch gut reden, in ihren nassen Erdlöchern. Mir ist es lieber, ich hab ein Dach über dem Kopf. Und so schlecht ist mein Herr nicht, da gibt’s echt welche, die prügeln viel mehr. Ich hab gehört, unten in Uchewan, da bringen die Imisén unsere Kinder zu ihren Ärzten und die machen, dass sie keine Kinder mehr kriegen können. Das ist echt schlimm, aber was will man machen? Alles in allem geht‘s uns doch gut, oder? Es ist warm und trocken und man wird satt– und für seine Arbeit krieg man sogar etwas Geld. Naja, und die stärksten und schönsten von uns, die dürfen ja auch bei den Uchewanern Kinder kriegen.“
Zuletzt geändert am 29.05.2020 11:35 Uhr