Va’alea

Die Va’aleani haben sich zwischenzeitlich weitgehend an die Sitten der Oljipuni angepasst, vor allem ihre Kleidung und einige Feste und Riten erinnern an ihre ursprüngliche Kultur, denn sie tragen weite Tuniken zu langen, geraden Hosen; dominante Farben sind Blau neben dem für Olijipuni typischen Rot. Während Oljupuni ihre Stoffe eher mit Mustern weben, besticken Va’aleani eher einfarbige Stoffe.

Inhalt
Va'alea
Ailwacht
Die Kulkuri
Airag

Dort, wo vor allem Va’aleani leben oder wo ein Va’aleanu herrscht, wird ihre ursprüngliche Kultur deutlich stärker betont. In diesen Gebieten sind Männer deutlich dominanter als in der paritätischen Oljipuni-Gesellschaft und erbliche Herrschertitel von Riddar über Tell und Hertug bis zum Hersker beherrschen in männlicher Linie die Va’aleani-Stämme.

Auch ist in diesen Gegenden Sklaverei üblich, wobei Sklaven eigenen Besitz erwerben und sich irgendwann freikaufen oder ein Gericht anrufen können – umgekehrt werden zahlungsunfähige Schuldner oder im Kampf unterlegene Gegner versklavt. Trotz der Aussicht auf Freiheit ist Sklaventum erblich, ein in Sklaverei geborenes Kind wird automatisch Eigentum. Wer einen Sklaven tötet, wird in der Regel für 3 Jahre selbst versklavt.

Ein weiteres typisches Element alter Va’aleani-Kultur ist das jährliche Fasten: Beginnend mit dem Erwachsenenalter ziehen sie sich im Monat vor ihrem Geburtstag weitgehend von weltlichen Belangen zurück, ernähren sich ausschließlich von Kräutertees, besuchen Schwitzhütten, meditieren viel und "bringen sich der Magie näher". Teils gelten sie bei anderen Völkern deshalb als unzuverlässige Geschäftspartner, weil nicht alle Va’aleani ihre Geschäfte immer entsprechend planen oder rechtzeitig vertrauenswürdige Stellvertreter einsetzen können -- und dann plötzlich "einfach weg" sind.

Ailwacht

Ailwacht ist das Ritual des Erwachsenwerdens bei den Va’aleani (ein sogenannter Übergangsritus oder rite de passage). Außenstehenden ist nicht viel darüber bekannt, denn die Va'aleani-Gemeinde begeht ihn an abgeschiedenen heiligen Orten. Was jedes Kind weiß, ist jedoch: Danach haben alle Va'aleani leuchtend rote Haare - und wer die nicht hat, kann kein echter Va'aleani sein!

Die Kulkuri

Die Kulkuri (Sg.m. maankulkuri, Sg.f. maankulkija) sind eine Gruppe von Va'aleani-Familien ("Sippen"), die vor langer Zeit, als die Va'aleani die Pylae-Region rund um Eluvien erreichten, nicht sesshaft wurden und sich bei den anderen Völkern niederließen, sondern bis heute als "fahrendes Volk" auf Torvaga-gezogenen Wagen durch die Lande ziehen.

Kulkuri sind berühmt-berüchtigt als temperamentvolle Handwerker, Söldner, Schausteller und Musikanten mit einem gewissen Ruf als "harte Verhandlungspartner": Nicht-Kulkuri werden offenbar bei Geschäften gerne über den Tisch gezogen, insbesondere an Abenden vor der Abfahrt. Insofern sind Kulkuri ein landfahrendes Gegenstück zum Flußvolk und werden fast ebenso misstrauisch im Auge behalten.

Geduldet werden die als Diebe und Gauner verschrienen Kulkuri häufig aus dem einfachen Grund, dass sie durch ihre Aufführungen für kurzweilige Unterhaltung sorgen und selbst in den entlegensten Dörfern ihre Dienstleistungen und Waren anbieten, insbesondere den scharfen Airag. Dem doppelt gebrannten, scharf-süßen Schnaps der Kulkuri wird zugeschrieben, dass sie ihn wahlweise von den Göttern selbst oder von den Dämonen der Oberfläche importieren. Außerdem sind die Weisen Frauen der Kulkuri respektierte Kräuterheilerinnen und Geburtshelferinnen, die ihresgleichen suchen. Zusätzlich hat dieses Volk einige weithin bekannte Tätowierer hervorgebracht, die zu weitaus mehr fähig sind als bloße dunkelblaue Clansmarkierungen in die Haut zu stechen: Kulkuri-Tätowierungen sind oft farbenfrohe Kunstwerke!

So kommt es, dass - je nachdem, wen man fragt und welcher Sippe er begegnet ist - die Kulkuri als gastfreundlich und hilfsbereit, als freigeistige Künstler oder als rauflustige Schlitzohren beschrieben werden.
Kulkuri sind tendenziell leicht zu begeistern, aber genauso schnell wieder gelangweilt, weshalb sie als sprunghaft und unberechenbar gelten. Wer allerdings einem Kulkuri bei einer Aufgabe zugesehen hat, die ihm wichtig erscheint, mag den Ruf der Sprunghaftigkeit kaum glauben - dies gilt insbesondere für die meditative Arbeit der Tätowierer, aber auch für andere Kulkuri-Handwerker.

Airag

Bei Festen und zu nahezu jeder anderen Gelegenheit konsumieren Kulkuri gerne den süß-scharfen Airag, der wegen der nach einer durchzechten Nacht vollkommen roten Augen auch punai' silmet ("rote Augen") genannt wird. Ein nur langsam abbaubarer roter Farbstoff färbt dabei das Weiß der Augen komplett rot, sodass die Färbung erst nach 2-3 Tagen wieder vergeht, wenn man schon lange wieder nüchtern ist.

Die Kulkuri selbst vertragen das Getränk, dessen Herstellungsweise geheim ist, erstaunlich gut (was an der Gewöhnung liegen könnte) und werden erst deutlich nach anderen Imisén betrunken. Airag ist natürlich Bestandteil des Gastfreundschaftsrituals der Kulkuri! Jeder willkommene Gast bekommt ein Schälchen Airag angeboten und es wird erwartet, dass der Gast zumindest am Schälchen nippt, höflicher ist es in jedem Fall, es auf einen Zug auszutrinken. Das Schälchen abzulehnen, ohne wenigstens genippt zu haben, gilt als schwere Beleidigung gegenüber dem Gastgeber und wird als Angriff auf dessen Ehre gesehen.

Airag erfreut sich inzwischen auch in anderen Imisénkulturen wachsender Beliebtheit, so dass der Handel mit Airag ein einträglicher Geschäftszweig mancher Kulkurisippe geworden ist.

Aufgrund ihres Lebenswandel verfügen viele Kulkuri über den Perk Alcohol Tolerance, der +2 auf HT-Würfe gegen Alkohol gibt. Solche Kulkuri erhalten einen weiteren Bonus von +1 auf HT, solange ausschließlich Airag getrunken wird.
Zuletzt geändert am 25.01.2023 16:05 Uhr