KulturOljin

Die Imisén-Rasse der Oljipuni beherrschen viele Gebiete in Eluvien und den umliegenden Ländern und sind die Begründer fast aller größeren Städte. Selbst in den Siedlungen anderer Völker wird das "Oljin", die Lebens- und Rechtsart der Oljipuni, weitgehend übernommen.

Begriffe in Oljipunnu:
Vater: Isa, pl. Isani -[(scharfes s!)-]
Mutter: Aiti, pl. Aitini
Eltern: pl. Vanheni
Großeltern: pl. Iso'vanheni
Familie: Whadu, pl. Whadni (auch "Familienversammlung", "Familienrat")
Clan, "Große Familie": Porukkawhadu, pl. Porukkawhadni
Clansland, Territorium: (Whadu-)Maapera, pl. (Whadu-)Maaperani
Bürgermeister: Pormesta, pl. Pormestani
Gesandter, Ratsmann: Edustay, pl. Edustani
Ratsführer, "Hohe Großeltern": pl. Jalo Iso'vanheni
Kriegsfürst, Herrscher: Hallitsija, pl. Hallitsijani
Richter, "Hoher Herr/Hohe Dame": Mahtava, pl. Mahtavani
Rechtshelfer: Junkay, pl. Junkani
Sklave, "Kleiner Helfer": Pieni'Auttaja, pl. Pieni'Auttani

Staat und Politik: Die Clans

Oljin ist grundsätzlich eine familien- und stammesbasierte Kultur, die auf der Großfamilie einschließlich aller Onkel, Tanten, Cousins und Cousinen und sonstigen Angehörigen basiert, der Whadu. Die Whadu als wichtigste soziale Einheit wird gemeinsam vom ältesten Ehepaar (den Iso’vanheni) geführt, wobei mal Großvaters Stimme, mal Großmutters Stimme Vorrang hat, je nachdem, ob es sich um typische "Männer-" oder "Frauenangelegenheiten" handelt. Beim Tod eines der beiden verliert der andere seine Stellung und das nächstälteste Ehepaar wird zum neuen Anführer. Außerdem gibt es Regeln, um heillos zerstrittene Paare ihres "Amtes" zu entheben.

Trotz dieser klar festgelegten "Anführer" werden alle wichtigen Entscheidungen lautstark in der ebenfalls Whadu genannten Familienversammlung diskutiert, das Wort der Ältesten ist aber, sobald gesprochen, bindend.

In der Praxis werden in gemischten Siedlungen, die nicht vorrangig von einer Familie bewohnt werden, alle Großeltern alle fünf Jahre eine(n) gemeinsamen Bürgermeister (den Pormesta) wählen, der zwischen den Whadni vermittelt.

Die Clans: Jede Whadu entsendet auch jeweils einen Gesandten (den Edustay) zur Clanversammlung mehrerer Siedlungen und Städte, der Porukkawhadu. Die Porukkawhadu wird von den "Hohen Großeltern" (Jalo Iso’vanheni) geleitet. Diese müssen theoretisch zu Beginn jeder Clanversammlung neu ausgehandelt werden -- in der Praxis und um Entscheidungen zu beschleunigen wählt man aber meist im Schnellverfahren die Hohen Großeltern wieder, die von den meisten Familien respektiert werden und die sich bisher als weise und gerechte Entscheider erwiesen haben. Eluvien beispielsweise ist ein Bund aus acht solcher "Clanslande" ((Whadu-)Maapera), die von jeweils einer Porukkawhadu geführt werden.

Jeder Clan entsendet für Entscheidungen, die ganz Eluvien betreffen, einen "Hochgesandten" (den Jalo'Edustay) in die Große Clanversammlung, die "Jalo Porukkawhadu" -- dies geschieht jedoch nur bei Naturkatastrophen, drohendem Krieg oder um ernste Streitigkeiten zwischen einzelnen Clans zu schlichten. In der Regel ist jedes eluvische Clansland sehr unabhängig, aber jeder Clan hat das Recht, eine Große Clansversammlung einzuberufen.

Einige Gebiete werden nicht von einer Porukkawhadu gemeinschaftlich geführt, sondern von einem autoritären Einzelherrscher ("Fürst", "Kriegsfürst", "König", ...), der sich jedoch meist ebenfalls "Hoher Großvater" (Jalo Iso’isa) nennt und vielleicht sogar einen Vertreter in eine Jalo Porukkawhadu entsendet, wenn sein Gebiet Teil eines größeren Konglomerats ist.

Mahtavani, die reisenden Richter

Die Clanversammlung benennt außerdem "Hohe Herren" und "Hohe Damen" (die Mahtavani [mach-ta-wah-ni]), die als reisende Ermittler, Schlichter, Richter und Scharfrichter in einer Person durch das Clansland ziehen und Recht sprechen. Mahtavani scharen um ihrer eigenen Sicherheit willen und um alle Aufgaben bewältigen zu können, oft Junkani um sich, was so ziemlich alles von Räuber über Steuereintreiber, Söldner und Polizist bis hin zu Gerichtsdiener und Notar heißen kann.

Wie viele Junkani ein Mahtava um sich schart, hängt davon ab, wie hoch sein Ansehen ist, wie oft er beauftragt wird und wie viele Helfer er sich demzufolge leisten kann. Der berühmteste Machtava Eluviens, der in mehreren Herrschaftsgebieten anerkannt ist, ist Partizan Rehwan?, der mit einem Tross von 250 Beamten und Kriegern in ganz Eluvien und Dolina Rijeke umherzieht und sich auf Streitigkeiten zwischen Clanversammlungen und Kriegsfürsten spezialisiert hat.

Oljin und Sklaverei

Im Gegensatz zu Va’aleani und Tungusén halten die meisten Oljipuni keine Sklaven oder Leibeigenen. Die dominante Volksgruppe betrachtet Sklaverei als moralisch fragwürdig, aber weder als illegal, noch als schwere Sünde: Das Recht des Oljin geht in der Regel nicht gegen Sklavenhalter vor, solange die Untergebenen nicht zu offensichtlich misshandelt werden. Im Zweifelsfall gilt hier: Wo kein Familienoberhaupt eine Clanversammlung einberuft oder einen Mahtava herbeiruft - oft erst, wenn er einen Aufstand befürchtet oder weil angesehene Familienmitglieder der Meinung sind, die misshandelten Sklaven würden ihr Stadtbild verschandeln - hält man sich aus den Geschäftspraktiken seines Nachbarn heraus. Tatsächlich haben sich gesellschaftliche Formen etabliert, um den Begriff "Sklave" nicht nennen zu müssen, zum Beispiel sagt man oft "Hausdiener", "Träger", "Bediensteter" oder ähnliches und betont, dass die "Kleinen Helfer" (Pieni'Auttaja) ja wenigstens ein Dach über dem Kopf und tägliche Mahlzeiten bekommen, anstatt sich von einem Hungerlohn nur eine Reisighütte und eine Handvoll Gries leisten zu können.

Zuletzt geändert am 25.01.2023 16:05 Uhr